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Ein kurzer Blick auf die 2. HBL

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  • Beitrag veröffentlicht:16. Februar 2021
  • Lesedauer:6 min Lesezeit

Zwischen 13 und 17 Spiele haben die Teams der 2. Handball-Bundesliga mittlerweile absolviert. Aufgrund der unterschiedlichen Anzahl an Spielen ist die Tabelle natürlich nur bedingt aussagekräftig. Grund genug etwas genauer auf die „Advanced Stats“ der 19 Teams zu blicken und zu analysieren, wo jeweils ihre Stärken und Schwächen liegen.

Folgend das Offensive Rating (Tore pro 50 Ballbesitze) und Defensive Rating (Gegentore pro 50 Ballbesitze) im Schnellüberblick. Je weiter oben ein Team steht, desto besser sind sie in der Verteidigung. Umso weiter rechts eine Mannschaft zu finden ist, desto besser ist ihr Angriff. Je weiter rechts oben Teams stehen, desto besser sind sie also insgesamt. Alle Zahlen im Überblick findet ihr am Ende dieses Artikels.

Im Vergleich zur HBL ist besonders auffällig, wie eng die Teams in der zweiten Liga im Angriff beieinander liegen. Dafür ist der Abstand vom besten zum schlechtesten Team in der Verteidigung etwas größer als in der HBL.

Die Tabellenspitze

Das klar beste Team der Liga ist – auch wenn sie aktuell mit einem Punkt Rückstand und einem Spiel weniger als der HSV in der Tabelle nur auf Platz zwei der Tabelle stehen – der VfL Gummersbach. Der zwölffache Meister ist das einzige Team der Liga, dass sowohl im Angriff als auch in der Abwehr deutlich überdurchschnittlich gut ist. Im Angriff sind sie mit einem Offensive Rating von 28,6 Toren pro 50 Ballbesitzen die drittbeste Mannschaft. Am anderen Ende des Spielfelds ist ihr Defensive Rating von 23,9 Gegentoren pro 50 Ballbesitzen sogar das Beste der Liga.

In der Tabelle steht der HSV Handball vor Gummersbach, die Zahlen sehen sie etwas dahinter, auf dem fast exakt gleichen Niveau wie die in der Tabelle drittplatzierten TuS N-Lübbecke. In der Offensive sind beide mit 29,6 bzw. 29,5 Toren pro 50 Ballbesitzen an der absoluten Spitze der Liga zu finden. Den Unterschied zu Gummersbach macht jedoch die Verteidigung aus. Bei beiden Teams gibt es dort noch etwas Verbesserungspotential. 26,3 bzw. 26,2 Gegentore pro 50 Ballbesitze sind eben nicht absolute Spitzenklasse, sondern Rang sieben bzw. fünf. Dies könnte der entscheidende Faktor im Aufstiegskampf werden. Der HSV hat dies bereits erkannt und auf der Torwartposition nachverpflichtet:

Die nächstplatzierten VfL Lübeck-Schwartau sind in der Deckung gut, im Angriff jedoch nur durchschnittlich. Noch extremer ist es beim TSV Bayer Dormagen. In der Verteidigung sind sie mit 24,1 Gegentoren pro 50 Ballbesitzen bisher nur minimal schlechter als Gummersbach. Im Angriff läuft es für das Team aus dem Rheinland jedoch überhaupt nicht. 25,7 Tore pro 50 Ballbesitze ist sogar der drittschlechteste Wert der Liga. Wenn sie noch um den Aufstieg mitspielen wollen, müssen sie sich in allen Aspekten der Offensive dringend verbessern.

Das Mittelfeld

Sehr ähnlich wie bei Dormagen sieht es auch beim ASV Hamm aus. In der Abwehr sind sie immerhin das viertbeste Team, wobei hier die Platzierungen etwas trügen. Der tatsächliche Abstand zu den besten beiden Teams ist groß. Viele Teams befinden sich auf einem ähnlichen Niveau. Im Angriff ist jedoch kein Team schlechter. Ihr Offensive Rating liegt lediglich bei 25,2 Toren pro 50 Angriffe.

Interessant ist auch der DJK Rimpar Wölfe. Die Pace der Rimparer Buben von nur 45,9 Angriffen pro Spiel ist mit Abstand der langsamste Handball der Liga. Sogar langsamer als die Eulen Ludwigshafen in der HBL. Ansonsten gibt es im Mittelfeld der Liga viele Teams auf einem ähnlichen Niveau, bei denen es keine allzu großen Unterschiede und Auffälligkeiten in den Zahlen gibt.

Der Abstiegskampf

Nach dem Net Rating, also der Differenz aus Offensive und Defensive Rating, gibt es sechs Teams, deren Zahlen etwas schwächer als die des Rests der Liga sind. Im Vergleich zur HBL ist der Abstand zum Mittelfeld jedoch geringer. Fünf der sechs Teams haben auch klare Stärken und Schwächen, was in der HBL bei den Teams im Abstiegskampf lediglich bei Balingen-Weilstetten der Fall ist.

Der TV 05/07 Hüttenberg, der Wilhelmshavener HV, die HSG Konstanz und die TuS Fürstenfeldbruck sind, was die Verteidigung angeht, auf einem Niveau. Dieses ist mit 29,0 bis 29,4 Gegentoren pro 50 Ballbesitzen leider das schlechteste der Liga. Im Angriff sind sie alle besser, besonders Hüttenberg liegt sogar über dem Mittelwert der Liga von 27,0 Toren pro 50 Ballbesitze. Fürstenfeldbruck, die mit einer Pace von 53,6 Angriffen pro Spiel den schnellsten Handball der Liga spielen, liegen im Angriff immerhin noch auf Platz 14 mit einem Offensive Rating von 26,3.

Der TV Emsdetten gehört eher in die Kategorie von Hamm und Dormagen. Ihre Stärke ist die Verteidigung, wo sie mit 27,0 Gegentoren pro 50 Angriffen genau auf dem Ligaschnitt liegen. Mit 25,4 Toren pro 50 Ballbesitze stellen sie jedoch den zweitschlechtesten Angriff der Liga. Der ThSV Eisenach hingegen ist auf beiden Seiten des Spielfelds deutlich unterdurchschnittlich, jedoch nicht so unterdurchschnittlich, dass sie jeweils zu den schlechtesten Mannschaften der Liga gehören würden.

Alle Zahlen in der Übersicht:

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Julian Rux

Founder and Owner | Gründer und Eigentümer

?? Julian is responsible for most of the content on this website. The Master of Science in Business Administration works - in addition to his main job as a controller - in a part-time job for the Handball Bundesliga (among other things as a columnist) and has also analysed data for Bundesliga clubs.

?? Julian ist für den Großteil des Inhalts dieser Website verantwortlich. Der Master of Science der Betriebswirtschaftslehre arbeitet - neben seinem Hauptjob als Controller - im Nebenjob für die Handball-Bundesliga (u.a. als Kolumnist) und hat auch für Bundesligisten Daten analysiert.

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